Entstehung der Netiquette
Netiquette Definition: Das Wort Netiquette setzt sich zusammen aus dem englischen net für das „Netz“ und dem französischen „etiquette“ für die „Verhaltensregeln“. Hier bezieht man sich auf das gute/ angemessene und respektvolle Benehmen in der technischen/elektronischen Kommunikation. Situationsbedingt haben wir unsere Netiquette auf den Umgang mit digitalen Medien in unserer Kindertagesstätte zugeschnitten.
In den vergangenen Jahren ist die Arbeit in der Sonnenblume Stück für Stück digitaler geworden. Tägliche Arbeitsabläufe, Prozesse und auch die Arbeit mit den Kindern haben sich dadurch zum Teil maßgeblich verändert. Die Digitalisierung hat mittlerweile Einzug in unseren Kita-Alltag gehalten. Doch etwas Neues bedarf einer Struktur und eines Rahmens, woran sich jeder orientieren kann – sowohl die Mitarbeiter, die Eltern und als auch die Kinder.
Aus diesen Gründen haben wir uns dazu entschieden, eine Netiquette zu erstellen, in der die Regeln – in Bezug auf digitale Medien – in unserer Kindertagesstätte auf allen drei Ebenen (Mitarbeiter, Eltern, Kinder) festgehalten sind.
Kinder nehmen Regeln wahrscheinlicher an und sind eher geneigt, sich an diese zu halten, wenn sie für sie verständlich und nachvollziehbar sind oder sie sogar an der Aufstellung der Regeln beteiligt waren. Es bestärkt ihre Selbstwirksamkeit und erhöht die Akzeptanz der Notwendigkeit von Regeln. Auf Basis dieses Wissens ist es eine gängige Methode, Regelwerke mit den Kindern zusammen zu entwerfen.
Um eine erste Sammlung an möglichen Regelungen zu erhalten, haben die Erzieher Kinder in Kleingruppen gefragt, welche Regeln ihnen von Zuhause, Freunden oder Familie bekannt sind. Diese wurden notiert und anschließend zusammengefasst.
Im nächsten Schritt konnten die Kinder überlegen, welche Regeln auf den Kindergarten übertragen werden können. Hier haben die Kinder bereits erste Erfahrungen gesammelt, welche ihnen die Notwendigkeit von unterschiedlichen Regelvereinbarungen für Privat und für den Kindergarten deutlich macht. Denn im Kindergarten gibt es andere Rahmenbedin-gungen, auf die wir reagieren möchten und müssen. So passten wir nach Rücksprache mit den Kindern die bekannten Regeln um und an.
Ausschnitt aus der Netiquette der Kinder:
- Es wird ein Erzieher gefragt oder der Erzieher fragt uns Kinder ob wir ein Tablet benutzen wollen
- Die Tablets werden nur mit einem Erzieher im „digitalen Raupenzimmer“ genutzt
- Wir nutzen das Tablet zusammen und wechseln uns ab
- Bevor wir das Tablet anfassen, werden die Hände gewaschen und gründlich abgetrocknet
- Wir sind vorsichtig mit den Tablets. Man hält sie mit beiden Händen und rennt nicht damit. Ebenso schlägt man nicht auf die Tablets und benutzt keine spitzen Gegenstände
- Es werde keine neuen Apps installiert! Genauso wenig darf man etwas löschen
- Da das „digitale Raupenzimmer“ für die geplante Aktion reserviert wird, muss die zuvor festgelegte und besprochene Zeit eingehalten werden
- Wir gehen nie aus Langeweile in das digitale Raupenzimmer, um mit einem Tablet zu arbeiten. Projekte müssen vorher gut überlegt, geplant und angemeldet werden
- Werden die Regeln gebrochen gibt es eine Tablet-Pause